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Vollständige Liste der Ansprechpartner der DLRG Ortsgruppe Quickborn e.V. findest du hier .
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„Wer eine Vision hat, der sollte zum Arzt gehen“, dieser Satz wird Helmut Schmidt als etwas pampige Antwort auf die aus seiner Sicht dusselige Frage „Was ist ihre große Vision?“ zugeschrieben.
Doch wie soll Entwicklung geschehen, wenn es nicht eine Vision gibt? Aus Visionen werden Ziele, werden Ideen, werden Lösungen. Ein Regiobad+ als Weiterentwicklung des Quickborner Freibads stellte der DLRG-Vorsitzende Kai Jacobsen als seine persönliche Idee auf der diesjährigen Mitgliederversammlung dem Publikum vor und ist damit nicht der Erste, der weitgehende Ideen zur Entwicklung des Bades und der Stadt Quickborn hat.
Ein Hallenlehrschwimmbecken, 50-Meter-Bahnen, ein Sprungbecken. Daneben eine Sport-Kita mit Wasserbezug, ein kleines Hostel, Mikro-Wohneinheiten, alles in lichtdurchfluteter Architektur, eingebettet in grüne Außenflächen. Das sind die Komponenten des Regiobad+.
Plus, weil es weit mehr ist als das Bad in jetziger Erscheinungsform. Und Regio, weil es Magnet für die Region sein soll und sich damit an die umliegenden Ortschaften wendet, die kein Schwimmbad ihr Eigen nennen.
Eine Vision eines Schwimmbades, das sich an alle Generationen wendet, das ganzjährig verfügbar ist und das in Bildungskonzepte eingebunden ist. Ein zukunftsträchtiges, soziales Infrastrukturprojekt, getragen vielleicht durch eine Genossenschaft, das allen offensteht und das Freibadgelände zum Mittelpunkt hat.
„Mit RegioBad+ möchte ich als Vorsitzender der DLRG Quickborn einen Impuls geben – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Idee: Ein zukunftsfähiges, gemeinschaftlich getragenes Schwimm- und Begegnungszentrum für Quickborn und die Region. Ein Ort, an dem Kinder sicher schwimmen lernen, Vereine trainieren, die DLRG ausbildet – und an dem auch neue Formen von Wohnen, Bildung und Bewegung ihren Platz finden.“
So ganz neu ist der Gedanke eines erweiterten Schwimmbads nicht. Im vergangenen Jahr brachte die FDP-Fraktion einen Prüfauftrag für ein Hallenlehrschwimmbecken auf den Weg, um ganzjährig Schwimmunterricht anbieten zu können. Ein Ergebnis steht noch aus, da der Prüfauftrag zunächst Haushaltskonsolidierungen zum Opfer fiel.
Und geht man weiter zurück, ins Jahr 1987, dann findet sich ein Vorschlag des Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Hans-Werner Seyboth, der mit seiner Fraktion für ein „Kulturdorf“ in der Quickborner Innenstadt warb. Das Freibad wollte er allerdings zuschütten und stattdessen ein Hallenbad bauen.
Oder noch weiter, in Jahr 1973, als sich ein „Förderkreis Hallenbad e.V.“ gründete, der 20 Jahre lang für seine Idee kämpfte, bis schließlich das Freibad saniert wurde und die Realisierung eines Hallenbads damit vom Tisch war.
Am Bedarf mangelt es nicht
Die Vision des Regiobad+ schließt an die durchweg positive Entwicklung der Quickborner Ortsgruppe an. Die Mitgliederzahlen steigen weit über dem Landesdurchschnitt, wie Jacobsen auf der Mitgliederversammlung eindrucksvoll darlegen konnte. Über den Ausbildungsbedarf wäre gar nicht zu diskutieren, schließlich ist die Nachfrage nach Schwimmkursen seit Jahren gleichbleibend hoch. Und noch immer können die Bildungsträger, trotz Unterstützung durch das Freibadteam und die DLRG ihrem Auftrag nicht gerecht werden, alle Grundschulkinder mit einem Nachweis der Schwimmfähigkeit in die weitergehende Schule zu entlassen.
Es mangelt schon jetzt an Platz
Limitierend ist derzeit die Kapazität der Schwimmflächen und der Ausbilder. Die Zahl der Ausbilder steigt bei der Ortsgruppe der Lebensretter zwar kontinuierlich, doch es kommt ein weiterer Engpass hinzu: Es mangelt der DLRG an Platz! Das Materiallager wurde jüngst in einen anderen Raum verbracht und auch dort wird es zunehmend eng.
Der vor kurzem renovierte Umkleideraum der DLRG im Freibad platzt aus allen Nähten. Die 54 zur Verfügung stehenden Spinde reichen schon jetzt nicht mehr, damit die 56 Ausbilder ihre Schwimmutensilien unterbringen können. Und an eine Trennung der Geschlechter ist dort erst gar nicht zu denken.
„Ein zukunftsgerichtetes Einsatzgebäude wäre der nächst Schritt“, diese Anregung richtet der Vorsitzende auf der Versammlung an die anwesende Politik und illustrierte auch diese Vision mit KI-generierten Bildern als eine Komponente des Regiobad+.
Bürgermeister Thomas Beckmann (FDP), langjährig mit dem Thema Freibad vertraut, war sichtlich angetan von der Idee. „Wenn wir keine Visionen haben, wie es in fünf bis zehn Jahren aussehen soll, stehen wir in zehn Jahren immer noch am selben Punkt.“ Und weiter: „Vielleicht muss man heute ganz anders denken. Warum nicht über eine Betreibergesellschaft aus Bürgerhand?“ Denn klar ist: Kein öffentliches Schwimmbad trägt sich allein, Subventionen werden bleiben. Das kann einer Entwicklung aber nicht entgegenstehen, wir müssen zukunftsfähig gestalten.
Quickborner wünschen sich verbessertes Schwimmbad
Dass es für neue Ideen rund um das Freibad Rückhalt in der Bevölkerung gibt, zeigt auch der jüngst vorgestellte Sportentwicklungsplan für die Stadt Quickborn. Platz eins der repräsentativen Umfrage belegt dort eine verbesserte Schwimminfrastruktur.
Am Anfang steht also eine Vision. Und mit der geht man nicht zum Arzt, sondern besser in die Öffentlichkeit und in die Diskussion.
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