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Das Freibad neu denken

Veröffentlicht: 16.12.2022
Autor: Dirk Mohrdiek

Ideen für einen Neuanfang

Die FDP hat in der Winterpause aufgeschlagen zur Aufarbeitung der missglückten Freibadsaison und zahlreiche Fragen an die Politik gerichtet. Zentrales Thema waren die vielen Schließtage, die jeweils auf fehlendes Personal zurückzuführen waren.

Eine Sondersitzung des AKD (Ausschuss für kommunale Dienstleistungen) sollte Gründe für das schlechte Abschneiden klären und Verbesserungsvorschläge erarbeiten. Wir waren mit der DLRG zahlreich vertreten und konnten unseren Standpunkt bereits vorab über das Quickborner Tageblatt kundtun.

Nach Auskunft der Stadt Quickborn wären 134 Öffnungstage möglich gewesen. An nur 71 Tagen war das Freibad ganztägig geöffnet, davon 27 Samstage und Sonntage. 16 Tage konnten wir das Freibad eingeschränkt nutzen, um die Schwimmkurse stattfinden zu lassen. Zum Ende der Saison stand uns das Freibad an drei Tagen exklusiv für den Abschluss der Schwimmkurse zur Verfügung. Weitere Ergebnisse aus der AKD-Sitzung hatten wir bereits direkt danach auf unserer Homepage veröffentlicht.

Begründet wurden die Schließtage immer wieder mit fehlendem Personal, speziell mit fehlenden "Fachangestellten für Bäderbetriebe", die nach Einschätzung der Stadt Quickborn als Betreiber immer vor Ort sein müssen. Das könnte sich nun ändern.

Unsere Vorschläge

Jetzt geht es weiter: Quickborns neuer Bürgermeister Thomas Beckmann hat dasThema Freibad bereits zur Chefsache gemacht und in seinem 100-Tage-Programm Priorität eingeräumt. Ein intensiver Austausch der DLRG mit ihm hat bereits stattgefunden. Hier hatten wir die Chance, den Freibadbetrieb aus unserer Perspektive zu schildern und unsere Unterstützung einzubringen. Im Januar sind wir dann zu den Fraktionssitzungen von  CDU, FDP, SPD und Grünen eingeladen, um dort unsere Vorschläge vorzustellen.

Konkret sehen wir große Chancen zur Flexibilisierung des Freibadbetriebs in den aktuell diskutierten Erleichterungen der Vorschriftenlage, die als Vor-Norm erschienen und damit anwendbar sind. Wo bislang der Betreiber permanent eine ausgebildete Fachkraft im Bad präsent halten musste, kann es in Zukunft möglich sein, den Badbetrieb auch anders zu organisieren. Anders heißt in diesem Fall anders - nicht zwingend schlechter oder sogar zulasten der Sicherheit. Ein Fachangestellter ist demnach für die Organisation des Badbetriebs vorgeschrieben, muss aber nicht zwingend dauernd vor Ort sein. Badaufsicht und Wasseraufsicht kann demnach auch durch entsprechend ausgebildete und eingewiesene Kräfte erfolgen. Diese neuen Regelungen sind nicht unumstritten, besonders die Berufsverbände der Schwimmmeister erheben hier (erwartbar) Einsprüche. Aus unserer Sicht sollte die Stadt Quickborn als Betreiber diese Möglichkeiten unvoreingenommen prüfen und in ein neues Betreiberkonzept einbauen.

Ausblick

Die Lage am Arbeitsmarkt für Fachkräfte wird es auf jeden Fall nicht zulassen, das bisherige Konzept einfach fortzuführen. Wir haben hierzu unsere Unterstützung angeboten, sowohl in der Konzeption als auch in der Umsetzung. Die Bandbreite der Lösungen reicht dabei von der gewohnten Unterstützung durch Rettungsschwimmer am Beckenrand bis hin zum (zeitweiligen) eigenverantwortlichen Betrieb des Bads durch die DLRG Quickborn.  Ein weiterer Schritt ist auch gerade getan, die Stellen für die kommende Saison sind ausgeschrieben, sowohl für Fachangestellte als auch für Rettungsschwimmer in Vollzeit, Teilzeit oder als Minijob.

Ob das reicht? Wir können es kaum ermessen. Neue Ideen sind gefragt, wie sie bereits in der AKD-Sitzung geäußert wurden. Ein regionaler Zweckverband könnte eine Lösung sein, um die knappen Ressourcen optimal zu verteilen.

Energieeinsparung

Der Branchenverband Deutsche Gesellschaft für das Badewesen fürchtet gravierende Folgen durch den Ukrainekrieg. Er skizziert in einem Positionspapier ein Versorgungsszenario, in dem der Energieverbrauch so stark reguliert werden könnte, dass zugunsten der Industrie nicht systemrelevante Akteure schlicht in einen „Lockdown“ geschickt würden.

„Es muss davon ausgegangen werden, dass entweder Energie fast überhaupt nicht zur Verfügung steht oder im Verlauf dieses Jahres massiv eingespart werden muss, damit im kommenden Winter die Energievorräte so ausreichend sind, dass zumindest für die kritische Infrastruktur und wichtige Wirtschaftsunternehmen genug Energie zur Verfügung steht“, schreibt der Verband, der rund 1500 Akteure aus dem Bäderwesen vertritt (FAZ vom 22.04.2022).

Die aktuelle Energiekrise lässt also erwarten, dass es Diskussion über die Beheizung des lokalen Freibads geben wird. Das Quickborner Freibad wird mittels Fernwärme aus dem Blockheizkraftwerk der Stadtwerke Quickborn versorgt, dort kommt zu 40% Biogas zum Einsatz. Weil aber aktuell jeder Kubikmeter Gas gebraucht wird, gibt es bereits Gedankenspiele, das Freibad bei reduziertem Eintrittspreis unbeheizt zu betreiben, um den Gasverbrauch zu senken. Für Anfängerschwimmkurse ist das ein KO-Kriterium. Bei Temperaturen um dann bestenfalls 19°C hält es kein Kleinkind länger als 10 Minuten im Wasser aus. Schwimmen ist Kulturgut, Volkssport Nr. 1 und Lehrplaninhalt. Diese Idee können wir daher in ihrer Einseitigkeit nicht mitgehen.

Bleibt nun zu hoffen, dass sich genügend Personal findet und die Stadt Quickborn Gebrauch von den neuen Regelungen macht und neue Ideen in die Tat umsetzt. Wir bleiben am Ball, versprochen.

 

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